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Konfliktmanagementsystem: 16 Vorteile für Unternehmen

Konflikte in Unternehmen verschlechtern nicht nur die interne Zusammenarbeit und die Arbeitsatmosphäre – sie sind auch ein erheblicher Kostenfaktor. In diesem Artikel erkläre ich, welche Vorteile ein Konfliktmanagementsystem Unternehmen bringen kann und wie es sich individuell umsetzen lässt.

Zuerst einige wichtige Informationen zu den Grundlagen: Was ist eigentlich ein Konfliktmanagementsystem?

Konfliktmanagementsystem: Definition

Ein Konfliktmanagementsystem (KMS) ist ein System zur Prävention und Lösung von Konflikten in Unternehmen. Es besteht aus mehreren Elementen, die zur Konfliktlösung beitragen. Das Fundament eines Konfliktmanagementsystems bildet eine positive Konfliktkultur bzw. Lösungskultur im Unternehmen.

Doch warum ist Konfliktmanagement im Unternehmen so wichtig?

Unternehmen unterschätzen die Einsparungen durch betriebliches Konfliktmanagement

Selbst kleinere Konflikte in Unternehmen können enorme Ausmaße annehmen – und dadurch erhebliche Konfliktkosten verursachen. Das liegt daran, dass viele Prozesse voneinander abhängig sind und sich gegenseitig beeinflussen:

📌 Beispiel:

Die Lieferverzögerung eines einzigen Materials oder Produkts kann beispielsweise Fertigungsprozesse lahmlegen und Probleme im Vertrieb, in der Logistik und mit der Kundenzufriedenheit auslösen, usw.  

Bei Konflikten in der Pflege, z.B. Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Arztpraxen, kann sich zusätzlicher Stress durch Teamkonflikte schnell auf die Gesundheit des ohnehin überlasteten Personals auswirken. Die Folgen sind häufigere krankheitsbedingte Ausfälle oder gar die Kündigung von Mitarbeitern, was wiederum mehr Belastung für das restliche Team und weitere Kosten bedeutet – ein Teufelskreis.

Tipp: Lade dir hier meine kostenlose Checkliste als PDF herunter, um Teamkonflikte effektiv zu lösen: Teamkonflikte lösen Checkliste

Die Prävention bzw. effiziente Lösung von Konflikten in Unternehmen spart sowohl viel Zeit als auch Geld. Beides trägt um Erfolg des Unternehmens und der Entwicklung einer agilen Unternehmenskultur bei. Mehr zu den Vorteilen gleich:

Vorteile eines Konfliktmanagementsystems für Unternehmen

Hier eine ausführliche Liste der bereits angedeuteten Vorteile von Konfliktmanagementsystemen für Unternehmen. Die Vorteile ergeben sich zum großen Teil aus den Chancen von Konflikten. Diese Vorteile entstehen natürlich nur, sofern der Streit im Konsens gelöst werden kann:

Durch ein Konfliktmanagementsystem können Konflikte…

  1. Frühzeitig erkannt werden
  2. verhindert werden
  3. im Konsens gelöst werden
  4. schnell und effektiv gelöst werden

Das führt zu…

  1. steigernder Zufriedenheit, Gesundheit und dadurch Leistungsfähigkeit und -bereitschaft von Mitarbeitern
  2. steigender Produktivität und infolgedessen Fortschritt, Innovation und nachhaltigem Wachstum des Unternehmens
  3. steigendem Erfolg bei Prozessen mit hohem Konfliktpotenzial wie Change-Management-Prozessen und Digitalisierung
  4. besserem Zusammenhalt und Atmosphäre im Team
  5. professionellerem und vertrauenswürdigerem Unternehmensauftritt nach außen
  6. steigender Attraktivität des Arbeitgebers
  7. besserer Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten
  8. der Bindung von Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten
  9. dem Erkennen der Chancen von Konflikten bzw. der positiven Aspekte von Konflikten
  10. Kosteneinsparungen durch Reduktion der Konfliktkosten wie z.B. Anwälte, Gerichtskosten, Mediation, Kündigung von Mitarbeitern oder zerstörten Geschäftsbeziehungen
  11. der Entlastung von Führungskräften (zeitlich und mental)
  12. einer agilen Unternehmenskultur und schneller Anpassungsfähigkeit auf neue Herausforderungen und Trends

Übrigens: Ein weiterer Vorteil ist, dass positive Veränderungen nicht erst eintreten, sobald das Konfliktmanagementsystem zu 100% im Unternehmen implementiert wurde – schon kleine Verbesserungen können große Wirkungen erzielen.

Schauen wir uns nun an, was genau ein Konfliktmanagementsystem ausmacht:

Die 5 Bereiche eines Konfliktmanagementsystems

Konfliktmanagement ist gut – ein Konfliktmanagementsystem ist besser. Denn zusammengewürfelte Konfliktmanagement Methoden führen oft noch lange nicht zur Lösung eines komplexen Konfliktes.

Um einen Teamkonflikt effizient zu lösen, bei dem viele Parteien beteiligt sind und dessen Lösung – oder Eskalation – nachhaltige Folgen für das Unternehmen hätte, braucht es ein individuelles, auf das Unternehmen zugeschnittenes Konzept – ein Konfliktmanagementsystem.

Ein solches Konfliktmanagementsystem umfasst folgende 5 Bereiche:

Die 5 Bereiche eines Konfliktmanagementsystems: Konfliktfähigkeit, Konfliktanlaufstelle, Konfliktbearbeiter, Verfahren, Reflexion
Die 5 Bereiche eines Konfliktmanagementsystems

1. Konfliktfähigkeit lernen: Konflikte vermeiden oder selbstständig lösen

Um unkompliziert kleine Konflikte im Team lösen oder diese sogar ganz vermeiden zu können (zum Beispiel eine Uneinigkeit zwischen zwei Teammitgliedern), sollte Mitarbeitern die Möglichkeit gegeben werden, Konfliktfähigkeit zu lernen.

Hervorragende Möglichkeiten zur selbstständigen Konfliktbewältigung im Team bieten meine Angebote:

Die Trainings biete ich sowohl online als auch vor Ort an. Mehr dazu unter Coaching Bad Aibling bzw. Coaching Rosenheim.

2. Die Konfliktanlaufstelle: Konflikt erkennen

Sobald ein Konflikt entsteht, muss Mitarbeitern, Zulieferern, Kunden usw. eine Möglichkeit gegeben sein, darauf aufmerksam zu machen.

Konfliktanlaufstellen können zum Beispiel folgende sein:

  • Firmeninterne Konfliktberater
  • Konfliktbeauftragte
  • „Employee Happiness Manager“
  • Personalabteilung
  • Kundensupport

3. Der Konfliktbearbeiter: Konfliktgespräch vorbereiten

Der Konflikt wurde erkannt – wer kümmert sich nun um die Lösung? Im Unternehmen sollte es zuständige Personen geben, die sich mit der Konfliktlösung befassen und notwendige Maßnahmen ergreifen. Es können die gleichen Personen wie in der Konfliktanlaufstelle sein, oder andere, zum Beispiel Konfliktlotsen im Unternehmen.

Der Konfliktbearbeiter findet heraus, welche Personen am Konflikt beteiligt sind bzw. beteiligt werden müssen (z.B. Führungskräfte, Konfliktlotsen oder ein Mediator), um eine Lösung zu entwickeln und organisiert das Verfahren der Konfliktlösung.

4. Das Verfahren zur Konfliktlösung: Lösung entwickeln und umsetzen

Der Konflikt kann sowohl firmenintern mit Konfliktlotsen im Unternehmen, als auch mithilfe eines externen Mediators oder schlimmstenfalls vor Gericht ausgetragen werden. Dabei kommen…

  • verschiedene Konfliktlösungsstrategien aus dem Konfliktmanagement
  • Verfahrensstandards der Mediation
  • sowie unternehmensintern festgelegte Verfahren zur Konfliktlösung zur Anwendung.

Es sollte zudem festgelegt werden, woran der Erfolg der Konfliktlösung gemessen werden kann.

Mit einer Lösungsidee ist es aber noch nicht getan: Die Lösung muss natürlich auch umgesetzt werden.

5. Reflexion: Die Konfliktlösung auswerten

Der letzte Baustein des Konfliktmanagementsystems ist die Überprüfung, ob durch die Konfliktlösung die angestrebten Ergebnisse erreicht werden konnten. Der Erfolg wird anhand der zuvor festgelegten Parameter gemessen. Hierzu bieten sich eine erneute Zusammenkunft der Beteiligten oder eine Auswertungssoftware an.

Meine Leistung: Ein individuelles Konfliktmanagementsystem für Ihr Unternehmen

Als Coach, Trainer und Mediator helfe ich Unternehmen dabei, ein leistungsfähiges Konfliktmanagementsystem zu entwickeln, dass perfekt zum Unternehmen passt.

Meiner Erfahrung nach können Standardlösungen nicht funktionieren – denn jedes Unternehmen und die Menschen, die darin arbeiten, sind dafür einfach zu unterschiedlich. Damit ein Konfliktmanagementsystem wirklich angenommen wird und erfolgreich umgesetzt werden kann, muss es maßgeschneidert sein.

Dazu biete ich individuelle Seminare und Trainings an. Nebenbei lernen die Teilnehmer, die eigene Konfliktfähigkeit zu steigern und mit Stress richtig umzugehen.

Für mehr Informationen zu meinen Konfliktcoachings und Konfliktmanagement Seminaren stehe ich gern zur Verfügung:

So klappt die Einführung des Konfliktmanagementsystems reibungslos

Bei der Einführung des Konfliktmanagementsystems im Unternehmen ist auf einiges zu achten, damit auch alles klappt. Schließlich soll das System nicht einfach in eine Schublade gesteckt werden, sondern aktiv Anwendung finden! Als zertifizierter Mediator und Ausbildungsleiter beim BRK Miesbach kann ich sie auch an dieser Stelle hervorragend unterstützen.

Zusammenfassung

  • Konflikte im Unternehmen sind ein erheblicher Risikofaktor, insbesondere die Konfliktkosten werden häufig unterschätzt
  • Besonders häufig treten betriebliche Konflikte in der Pflege auf bzw. in Einrichtungen der Notfallmedizin
  • Ein Konfliktmanagementsystem (KMS) ist ein System zur Prävention und Lösung von Konflikten in Unternehmen.
  • Eine positive Konfliktkultur bzw. Lösungskultur bildet das Fundament eines jeden Konfliktmanagementsystems.  
  • Die Prävention bzw. effiziente Lösung von Konflikten in Unternehmen spart sowohl viel Zeit als auch Geld.
  • Durch ein Konfliktmanagementsystem können Konflikte frühzeitig erkannt oder sogar verhindert, im Konsens gelöst und vor allem schnell und effektiv gelöst werden
  • Das Konfliktmanagementsystem beinhaltet auch Methoden, um Konfliktfähigkeit zu lernen, damit Teamkonflikte selbstständig und unkompliziert gelöst werden können
  • Ein Konfliktmanagementsystem umfasst 5 grundlegende Bereiche: Konfliktfähigkeit stärken, Konfliktanlaufstelle, Konfliktbearbeiter, Verfahren zur Konfliktlösung und Reflexion.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Konfliktmanagementsystem

Was ist ein Konfliktmanagementsystem?

Konfliktmanagementsysteme sind Systeme, um Konflikten vorzubeugen bzw. diese konstruktiv zu lösen. Sie werden hauptsächlich zum betrieblichen Konfliktmanagement im Unternehmen eingesetzt.

Was gehört alles zum Konfliktmanagement?

Konfliktmanagement umfasst verschiedene Methoden und Konfliktlösungsstrategien, beispielsweise aus den Bereichen Kommunikation, Mediation oder Coaching. Sie dienen dazu, Konflikten vorzubeugen, sie zu erkennen, zu lösen und zu reflektieren.